/  Lesezeit: ca. 3 Minuten  / 

In dieser Zeit ist immer wieder zu hören, dass Spirituelle und Esoteriker*innen bei den Demonstrationen mitlaufen, die sich vorgeblich für „Frieden und Freiheit“ und gegen die Corona-Maßnahmen richten. Warum ich nicht dazu gehöre, möchte ich kurz darstellen.

 

 

Letztes Wochenende war ich auf der Gegendemo zur Berliner Großdemo, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richtete. Schon auf der Hinfahrt zum Treffpunkt stellten wir fest, dass absolut unklar war, welche Personen zu welcher Demo gehörten. Äußerst irritierend.

Im Verlauf der Demo sind wir an diversen Orten von außen an der Großdemo gewesen. Zu sehen war eine „bunte“ Mischung von unterschiedlichsten Leuten. Es gab „Peace“-Fahnen, Gandhi-Plakate, Impfgegner*innen und überall zwischendrin Reichsflaggen. Einigermaßen fassungslos standen wir daneben.

In den Stunden danach habe ich viel über das nachgedacht, was ich gesehen hatte. Ich möchte hier ein paar dieser Gedanken teilen.

 

Man kann Impfungen kritisch betrachten, man kann die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik bedenklich finden oder „einfach nur“ Liebe in die Welt bringen wollen – doch nicht gemeinsam auf einer Demo mit Verschwörungstheoretiker*innen, Rechten und Reichsbürger*innen! Denn wer das tut, unterstützt sie dabei, ihr Gedankengut zu verbreiten. Das sollte jeder und jedem klar sein.

 

Auf diesen Seiten erwähne ich immer mal wieder, dass wir alle miteinander verbunden und in unserem Kern Liebe sind. Diese Haltung vertrete ich nach wie vor. Deswegen möchte ich kurz klarstellen, wie ich das in Bezug auf die Demos und die oben genannten Personengruppen sehe.

 

Meine Sicht der Dinge ist, dass wir alle aus derselben Quelle stammen. Unser Kern ist Liebe und darüber sind wir alle miteinander verbunden.

Doch wir sind als Menschen auf dieser Erde. Als solche haben wir ein Ego, dass besonders in diesen Zeiten der „Selbstverwirklichung“ oftmals kaum noch Grenzen gesetzt bekommt.

Unser Ego hat die Kraft, uns zu trennen und uns als getrennt zu empfinden. Diese Trennung löst Angst aus. Wenn diese Angst nicht durch Kontakt und das Gefühl von angenommen-sein reguliert wird, können Wut und Hass entstehen. Notwendigerweise, denn sie werden dann als Schutz vor der Umwelt und den Mitmenschen benötigt, die folglich als feindselig empfunden werden.

 

Auf therapeutischer Ebene verständlich, oder? Doch wenn jemand, dessen Innenwelt wie gerade beschrieben aussieht, sich solche Muster nicht anschaut, bringt er eben nicht Heilung, sondern Spaltung, Wut und im schlimmsten Fall sogar Gewalt in die Welt. Hier hilft dann kein Plakat mehr mit der schönen Aufschrift „Liebe ist der Schlüssel“. Stattdessen muss der Wut und dem Hass Einhalt geboten werden. Denn wenn Einsicht und die Fähigkeit zur Selbstreflektion fehlt, braucht es klare Grenzen.

 

In meinem persönlichen Bereich bedeutet das, diesen Blogartikel zu schreiben oder z.B. auch nicht mit Rechten, Reichsbürger*innen o.ä. Seite an Seite auf einer Demo zu laufen. Sondern zu verdeutlichen, dass Ihre Wut und die Trennung, die sie in die Welt bringen, unerwünscht sind.

 

Denn es braucht jetzt Liebe und Solidarität, um wieder Verbundenheit herzustellen. Das geht jedoch leider nur, wenn jemand auch offen dafür ist.