Traumatherapie bei Entwicklungstrauma
Wenn du nicht genau weißt, was unter Entwicklungstrauma zu verstehen ist, bist du damit nicht allein. Erst seit Kurzem wird dieser Begriff bekannter.
Oft ist uns nicht bewusst, dass wir unter einem Entwicklungstrauma leiden. Menschen kommen zur Traumatherapie, weil sie unter Ängsten, Depressionen oder allgemeinen Schwierigkeiten in ihrem Alltag leiden. Erst im Verlauf der Therapie finden sie heraus, dass die jetzigen Probleme viel mit der eigenen Kindheit zu tun haben.
Verbindung zwischen Jetzt und Damals
Die Verbindung zwischen den aktuellen Problemen und der Kindheit besteht darin, dass traumatische Erlebnisse während des Heranwachsens Einfluss auf unser Verhalten haben. Es geht dabei besonders um die ersten sechs Lebensjahre. In dieser Zeit befinden sich Kinder in ihrer grundlegenden Entwicklung. Kommt es während dieser Phase zu einem Bindungstrauma, hat das Auswirkungen darauf, wie ein Kind sich selbst und die Welt erlebt.
Ursachen eines Entwicklungstrauma
Bei einem Entwicklungstrauma denken die meisten Menschen an gravierende Gewalt in der Kindheit. Das ist auch richtig. Doch auch verbale und psychische Verletzungen und Gewalt können zu einem Entwicklungstrauma führen.
Konkret kann es zu einem Bindungstrauma kommen, wenn die Bezugsperson
- ihr Baby z.B. schreien lässt
- das Kind immer wieder demütigt/beleidigt/bloßstellt
- das Kind unter großen und andauernden (Leistungs-)Druck setzt
- das Kind ein anderes Geschlecht haben sollte
- das Kind nicht gewollt war
- etc.
Auch Trennungen wie Krankenhausaufenthalte oder ein frühes Abgeben in die Krippe können zu einem Entwicklungstrauma führen.
Weltsicht und Glaubenssätze
Weil das traumatische Erlebnis während der Zeit unserer Entwicklung geschieht, wachsen wir in dem Glauben auf, es sei normal, was uns geschehen ist. Wir passen unser Verhalten an das äußere Geschehen an und entwickeln entsprechende Glaubenssätze über uns selbst (ich bin nicht gewollt/ich bin zu viel/ich muss was tun, um geliebt zu werden, etc). Diese hinterfragen wir meist nicht, bis eben Ängste, Depressionen oder Probleme im Alltag aufgrund unseres Verhaltens auftauchen. An dem Punkt finden Menschen zu einer Traumatherapie.