Krieg, Trauma, Angst – dieses Tool kann Dich unterstützen

Krieg, Trauma, Angst – dieses Tool kann Dich unterstützen

Psychologische Ursachen von Krieg

[ Leseezeit: ca 4 Minuten ]

 

 

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert weiter an und die Hoffnung auf ein baldiges Ende nimmt ab. Das zerrt auch bei vielen Menschen hier in Deutschland an den Nerven. Der Krieg ist für uns belastend, obwohl er nicht in unserem Land stattfindet.

Es gibt ein Tool (Werkzeug) aus der Traumatherapie, dass Dir helfen kann, den Blick weg von der Angst und hin zum Angenehmen zu lenken. Damit Du bei Dir bleiben kannst und Deine Kraft Dir zu Verfügung steht.

 

 

Worum geht es?

Dieses Tool ist im Grunde die Basis der Traumatherapie. Es ist so einfach, wie es schwer sein kann. Aber worum geht es überhaupt?

Ein Trauma kann wie ein Sog sein. Wenn jemand durch einen Flashback (ein Wiedererleben einer vergangenen Situation) in ein traumatisches Erlebnis zurückgeworfen wird, kann sich das anfühlen, als würde es jetzt gerade geschehen. Daher braucht dieser Mensch etwas, dass ihn erfahren lässt, dass dieses traumatische Geschehen nicht Jetzt stattfindet, sondern bereits vergangen ist. Es geht also darum, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten.

 

Wie funktioniert es?

Das gelingt, in dem Du Deine Sinne nutzt. Während eines Flashbacks kann es sein, dass Du auch mit Deinen Sinnen das damalige Ereignis wiedererlebst. Deswegen ist es wichtig, Deine Sinne zusammen mit Deiner Aufmerksamkeit in die aktuelle Situation zu bringen:

Schau Dich dort um, wo Du jetzt gerade bist. Was siehst Du? Gibt es dort etwas, dass Du gerne anschaust?

Was hörst Du an dem Ort, an dem Du gerade bist? Welche Geräusche gibt es? Hörst Du Klänge, Tiere oder anderes?

Ebenso können Dir Dein Tastsinn und Dein Geruchssinn helfen, Dich ins Hier und Jetzt zu bringen. So kannst Du bspw. etwas in die Hand nehmen, dass Du gerne spürst oder dass Dir hilft, Dich zu spüren. Oft wird hier zu Igelbällen geraten. Genauso hilfreich kann es sein, aufzustehen, umherzugehen oder Dich abzuklopfen. Für Deinen Geruchssinn kannst Du Dir z.B. ein Duftöl griffbereit stellen, dass Du als angenehm empfindest. Grundsätzlich kannst Du alles nutzen, was Dich persönlich unterstützt, Deinen Sinnen klar werden zu lassen, dass das Trauma oder die unangenehme Situation vorbei ist und Du Dich jetzt hier befindest.

 

Wie kann dieses Tool in Bezug auf den Krieg und die Angst helfen?

Ganz konkret kann Dir durch diese kleine Idee bewusst werden, dass der Krieg zwar in dieser Zeit stattfindet, Du aber jetzt gerade in Sicherheit bist. Denn wenn Du das hier liest, ist das hoffentlich der Fall.

Die Angst und Unsicherheit, die durch den Krieg auch hier bei uns ausgelöst werden, können sehr belastend sein. Richtest Du Deine Aufmerksamkeit jedoch auf den Ort und die Situation, in der der Du Dich zurzeit befindest, kann Dir dadurch etwas sehr wichtiges klar werden. Nämlich, dass Angst meistens durch Gedanken an etwas Vergangenes oder etwas Zukünftiges ausgelöst wird. Der Fokus auf das Hier und Jetzt hält Deine Aufmerksamkeit im aktuellen Moment und bei der Frage: Wo befinde ich mich gerade und wie geht es mir jetzt?

 

Der spirituelle Bezug

Diese Idee ist interessanterweise auch im spirituellen Bereich zu finden. Eckhart Tolle schreibt in seinen Büchern zum Beispiel darüber. Letztendlich ist das Jetzt der einzige Moment, den es gibt. Denn das Vergangene ist vorüber und die Zukunft noch nicht geschehen. Gedanken, über das, was sein könnte, bringen zuweilen große Unruhe ins Leben. Die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit auf den Moment zu richten, kann wieder zur Ruhe führen.

 

Anfangs kann es äußerst herausfordernd sein, den Geist auf ein anderes Erleben auszurichten. Doch wie mit fast allem, ist auch das eine Übungssache. Je öfters Du es ausprobierst, desto leichter wird es Dir gelingen. Nimm es gerne spielerisch und probiere es anfangs mit kleinen, weniger belastenden Situationen. Beispielsweise kannst Du versuchen ganz bewusst zu kochen oder Dir die Zähne zu putzen und all die Gedanken an das, was noch zu tun ist, durch den Fokus auf das Hier und Jetzt zu ersetzen. Es kann wirklich sehr angenehm und entspannend sein, wenn es gelingt.

 

Ich wünsche Dir eine gelassene Zeit und Ruhe in Deinem Inneren.

 

Herzliche Grüße

Yvonne

 

 

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